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Jahresrückblick 2020
Es ist der 1. Weihnachtsfeiertag und ich sitze in Berlin an meinem Schreibtisch und tippe diese Zeilen. Meine Güte, was war das nur für ein Jahr. Für uns alle waren die vergangenen Monate anders. Die vergangenen Monate glichen in vielerlei Hinsicht einer Achterbahn. Für mich war dieses Jahr ganz besonders aufregend, denn nach 7 Jahren wohne ich seit diesem Jahr das erste Mal alleine. Am Anfang war das für mich wirklich herausfordernd. Niemand war da, als ich nach Hause kam, niemand war da, um mit mir zusammen zu essen und niemand war da, der mich in den Arm hätte nehmen können, wenn mir kalt war und ich einfach eine Umarmung gebraucht hätte.
Dieses Jahr war sehr hart für mich, da ich 2019 einen weiteren geliebten Menschen verloren habe und unterbewusst damit konfrontiert wurde, dass sich der Todestag Richtung Sommer näherte. Nachdem ich nach dem Tod meiner Mum vor fast 10 Jahren im Jahr 2018 das erste Mal mit einem leichteren Gefühl durch die Welt lief, hat mich das erneute, tragische Ereignis im Sommer 2019 sehr mitgenommen.
Man sagt, dass es etwa 7 Jahre dauert, bis man den Tod einer sehr nah stehenden Person einigermaßen gut verarbeitet hat. Das kann ich bestätigen, denn so war es im Fall des Todes von meiner geliebten Mum. 2019 wollte ich so richtig Gas geben, habe sehr viel in Weiterbildung investiert, wollte ein zweites Buch schreiben. Doch der schmerzhafte Tod von meinem Bruder im Sommer vergangenen Jahres hat mein Leben erneut auf den Kopf gestellt.
Aus dem einstigen Aufatmen nach den 7 Jahren Verarbeitung des Todes von meiner Mum, blieb mir nur 1 Jahr dieses leichten Gefühls. Das Leben ist unfair und verdammt hart war an schlechten Tagen mein Mantra. Doch diese Denkweise entspricht mir nicht. An meinen starken Tagen weiß ich: das Leben bestraft mich nicht, es erzieht mich, wie ich es von Bodo Schäfer gelernt habe. Aus jedem Schickssalschlag kann man etwas lernen und noch viel wichtiger: jeder Schicksalsschlag macht einen stärker. Inzwischen kenne ich mich damit aus, denn mit Mitte 20 habe ich schon 4 nahstehende Personen verloren, zwei durch Suizid. Wenn man geliebte Menschen dadurch verliert, weil sie sich selbst dafür entschieden haben, betrifft einem das nochmal intensiver, wie beispielsweise bei einem Unfall, denn die Menschen haben sich bewusst dafür entschieden.
Business, Motivation & unsere Community
2020 lief es in meinem Business ganz okay. Aus großen Plänen wurde leider nichts, zu groß war noch der Schmerz des erneuten Verlustes. Und auch die Corona-Krise hat mich manchmal sehr unmotiviert. Dieses Jahr war für meine Selbstständigkeit dennoch ein wichtiges, denn durch die fantastische Community hatte ich vor allem an schweren Tagen eine sehr starke Stütze und Motivationsschub.
All das tolle Feedback und die lieben Nachrichten haben mir wirklich sehr geholfen und ich bin unfassbar dankbar, dass so tolle Menschen von mir lernen möchten. Was mich besonders stolz macht, ist dass die meisten Foto-Fans meiner Community älter sind als ich. Natürlich erfüllt mich das einfach mit größerem Stolz, denn diese Menschen sind schon länger auf diesem Planeten und möchten trotzdem von mir etwas lernen, das ist ein großartiges Gefühl! Ich danke jedem einzelnen wirklich aus Herzen für das Vertrauen in meine Produkte, die Zeit, das Feedback und das Schicken von motivierenden Nachrichten.
Vor allem durch unsere mega Community habe ich erneut festgestellt, dass ich diesen Job einfach liebe und mir nichts anderes vorstellen kann. Im nächsten Jahr möchte ich erneut ganz vielen Foto-Fans etwas beibringen, diverse Foto-Challenges machen und wenn es die Lage zulässt auch wieder Offline-Workshops geben. Was mich selbst freut, ist dass YouTube dieses Jahr bei mir deutlich besser geklappt hat. Ich habe 2020 eine Menge über Videoschnitt gelernt und möchte mich hier noch deutlich verbessern, was die Frequenz neuer Videos, wie auch die Videogestaltung an sich angeht.
Freunde, Familie & Allein sein
Es sind die schweren Zeiten, die zeigen, wer Dir einen Regenschirm reicht, wenn es regnet und wer Dir noch zusätzlich Wasser ins Gesicht schüttet. Das vergangene Jahr durfte ich eine Menge über Freundschaft und Familie lernen. Auf letztere ist immer Verlass, komme was wolle, worüber ich extrem dankbar bin. Das Freunde-Thema ist vor allem in Berlin eine echte Herausforderung, denn oft sind die Freundschaften nicht wirklich intensiv, weshalb ich oft auch eher Bekanntschaften sage.
An Bekanntschaften ist eigentlich nichts verkehrt, denn man unternimmt ab und an schöne Sachen zusammen und genießt einfach die Zeit. Ich glaube, dass das vor allem so ein Großstadt-Ding ist: oftmals ist es den Menschen tatsächlich zu anstrengend 40 Minuten irgendwo hinzufahren und die meisten bleiben in ihrem Kiez. Auch habe ich nach knapp 5 Jahren Berlin die Erfahrung gemacht, dass man selten langen Kontakt zu den Ur-Berlinern hat, da diese – meiner Erfahrung nach – lieber unter sich bleiben. Zugezogene aus dem Süden Deutschland haben leider nicht den besten Ruf, was ich sehr schade finde.
2020 hatte ich viel Zeit alleine, die ich wirklich genossen habe. Während man nur mit sich selbst Zeit verbringt, lernt man eine Menge über sich selbst. Die Reise zu sich selbst ist sehr befreiend, interessant und extrem wichtig, wie ich finde. Mein Selbstbewusstsein ist dadurch enorm gewachsen und ich liebe es tatsächlich alleine zu sein. Am liebsten nutze ich Zeit mit mir selbst zum Lesen – am liebsten an der Museusinsel oder auf der Dachterasse -, zum spazieren gehen mit guter Musik in den Ohren oder zum Weiterbilden. Okey, natürlich liebe ich es auch Selfies zu machen und mich generell fotografischen Themen zu widmen, wenn ich alleine bin.
Durch die Trennung von meinem Ex-Freund im Sommer letzten Jahres, war ich dieses Jahr auch das 1. mal wieder Single. Und was man als Single so in Berlin erleben kann, ist wirklich sehr aufregend, weshalb wir direkt zum nächsten Punkt kommen.
Dating & Sex
Das Jahr 2020 war datingtechnisch sehr aufregend für mich. Ich durfte die spannendsten Männer kennen lernen und die ein oder andere magische Begegnung habe ich lyrisch verpackt auch auf Instagram geteilt. (dieser Account ist jetzt nicht mehr öffentlich zugänglich) Männer sind einfach wundervolle Geschöpfe und in diesem Jahr durfte ich eine Menge über das andere Geschlecht lernen. Was mich besonders angemacht hat, sind Männer, die sehr selbstbewusst sind. Nicht Macho-mäßig, aber ich liebe Männer, die wissen, was sie wollen und es sich auch holen, wenn auch spielerisch.
Was ich bei den meisten Dates vermisst habe, sind aber tatsächlich charmante Gesten, wie das Aufmachen der Türe oder das Tragen von schweren Taschen. Obwohl ich, was das angeht, die alte Schule feiere, kann ich es nicht ausstehen, wenn mich ein Mann einlädt. Für gewöhnlich lade ich einen Mann beim ersten Date ein, was circa 50% meiner Dates gar nicht leiden konnte. 2020 habe ich viele, unterschiedliche Männer gedatet und auch den Radius höher gestellt, was das Alter betrifft. Ich dachte immer, dass Männer viel selbstbewusster sind, umso älter sie sind, was in der Realität natürlich anders aussieht. Generell habe ich während meinem Dating-Marathon ( ich habe 2020 an die 30 Männer gedatet, no joke. Die meisten im Sommer, Corona-Lockerung hoho) festgestellt, dass 70% der Männer wirklich unsicher sind, was das Berühren einer Frau angeht.
Selbstbewusstsein
Ich weiß nicht, ob viele Männer zu viel Angst oder Respekt vor einer selbstbewussten Frau haben, doch diese Erkenntnis hat mich doch sehr überrascht. Ebenfalls hat es mich auch verwundert, dass die meisten Männer scheinbar noch nie ein lockeres Date hatten, wo man auch mal zweideutige Witze macht und einfach direkt von Beginn an so ist, wie man eben ist. Zu meiner weiteren Verwunderung, wurde ich wirklich häufig gefragt, ob ich etwas geraucht habe, da ich so aufgeweckt bin. Dass meine Art flippige scheinbar so „sonderbar“ ist, hat mich im ersten Moment echt geschockt, doch dann amüsiert.
Bisher habe ich noch nie irgendwelche Drogen genommen, lediglich konsumiere ich regelmäßig Kaffee, Tonnen von Schokolade, viel Musik und hin und wieder auch einen frechen Mann, haha. Anbrennen lassen tu ich meistens nichts, außer vielleicht mal die Pasta auf dem Herd. Nun ja, 2020 war auch in meinem Liebesleben eine Menge los und auch hier musste ich verwundert feststellen, dass viele Männer auch sexuell oft überrascht sind, wenn eine Frau hier selbstbewusst ist und einfach weiß, was sie möchte. Ich dachte immer, dass die meisten Frauen so unsicher sind, doch ich wurde eines besseren belehrt. Ich musste zu meinem Entsetzen oft feststellen, dass sich viele Männer mit irgendwelchen Models oder Darstellern gewisser Filme vergleichen, was natürlich absolut nicht sein muss. Schließlich ist auch jeder Mann anders und das ist fantastisch so! Mein Apell an die Männer: seid selbstbewusster und vergleicht euch nicht mit anderen und falls doch, dann bitte nur als Motivation!
Durch Mr. Unsicher zum Man Fatale
Nun, durch meinen Dating-Marathon konnte ich dieses Jahr klar herausfiltern, auf was für eine Art von Mann ich eigentlich richtig stehe, was fantastisch ist. Auch habe ich festgestellt, dass es keinen Sinn macht einen Mann über Monate hinweg zu daten, von dem man nicht innerhalb der ersten drei Dates so richtig angetan ist.
Tatsächlich habe ich vier Monate einen Mann gedatet, der nicht sonderlich selbstbewusst war, vor allem wenn es um Intimitäten ging, was mich selbst irgendwann verunsichert hat. Ich habe mich und ihn irgendwann gefragt, ob er eigentlich nur Freundschaft sucht, was mir so noch nie passiert ist. Man muss seiner Intention vertrauen, was ich in dieser Geschichte nicht gemacht habe. Ich hatte ständig ein schlechtes Gefühl und lies mich dann von den Ratschlägen von Freundinnen umstimmen. „Manchmal braucht es eben mehr Zeit“ und „denke doch mal positiver, Christina“, waren Sätze, die ich hierzu oft hörte. Ich bin ein sehr positiver Mensch, doch bei diesem Mann hatte ich immer ein mulmiges und negatives Gefühl, so als ob er selbst gar nicht bereit ist, eine Frau mental und sexuell näher kennen zu lernen. Zum Glück ging das nicht noch länger, denn innerhalb dieser Zeit wurde ich von dieser Person leider negativ beeinflusst. Von meiner Lebensfreude war von Woche zu Woche immer weniger übrig und irgendwann erkannte ich mich selbst nicht mehr. Irgendwie ziemlich toxisch und falsch das Ganze.
Mein größtes Learning aus dieser 4-Monats-Story: wenn es innerhalb der ersten 3 Dates nicht klick bei mir macht, dann next please und man muss unbedingt auf sein Gefühl hören und nicht dem Rat von anderen folgen. Schließlich daten sich im Regel-Fall ja zwei Menschen und nicht 3 oder 4. Ich stehe jetzt noch mehr auf wirklich selbstbewusste, deutlich größere Männer. Am liebsten mit einem unwiderstehlichen Lächeln und einer gewissen Dominanz. Und einem breiten Spektrum an dem Kennen von Songs. Ahja und tanzen ist auch wichtig.
Das alles wurde mir direkt bewusst, als ich neulich auf solch ein unwiderstehliches Exemplar getroffen bin…natürlich mit Sicherheitsabstand! Vom ersten Moment an war ich mega geflasht! „So muss das!“, dachte ich noch als ich auf ihn zu lief….Ablenkung in 3, 2, 1: Genial auch zu Corona-Zeiten ist der Spruch: „komm mir bloß nicht zu nahe“.
Gleichberechtigung Fehlanzeige
Übrigens: ich finde es sehr wichtig, dass auch Frauen einfach mal unverbindlichen Sex haben können und dürfen. Wichtig ist, dass man den anderen und sich selbst vor übertragbaren Krankheiten schützt, den anderen respektvoll gegenübertritt und seine Grenzen klar kommuniziert. Leider werden selbstbewusste Frauen, die aus einem Date nicht unbedingt die Liebe fürs Leben machen möchten, noch immer als Schlampe abgestempelt, was mich wirklich wütend macht. Männer, die viele Frauen haben, werden hingegen als Held gefeiert. Auch im Jahr 2020 sind wir leider in diesem Bereich weit weg von Gleichberechtigung.
Meine Learnings zusammengefasst
Aus jeder schlimmen Erfahrung, wächst man noch mehr über sich selbst hinaus. Man muss seinen Traum verfolgen und sich dem widmen, was einem am meisten Spaß macht und was man am besten kann. Das Arbeiten mit Foto-begeisterten Menschen, die meine Art mögen, erfüllt mich extrem. Die schlimmsten Tage, stärken am meisten. Durch eine Straße, die zum zum falschen Haus führt, erkennt man erst die Straße, die richtig gewesen wäre. Mehr Geld macht nicht glücklicher. Was mich am glücklichsten macht ist das Gefühl, dass ich jemandem weitergeholfen habe, Musik, Kaffee, gute Gespräche, Sonne und mich lebendig fühlen. Ach ja und natürlich jede Menge Schokri, ja freilich und gruetzi mitanand!
Intention ist alles! Es geht immer weiter, manchmal muss man etwas länger im Kreis tanzen, bis einem der nächste Move einfällt und der eigene Körper dann wie von selbst eine wunderschöne Pirouette hinlegt! Du bist nicht verantwortlich für das Leben anderer Menschen. Manchmal steht man sich selbst im Weg, wenn man zu positiv ist. Während ich jetzt fast fertig bin, mit diesem Blogbeitrag merke ich, wie sehr ich das Schreiben vermisst habe. Damals, 2009 hat meine Karriere mit meinem Blog angefangen. Es ist verrückt, dass das alles jetzt schon über 10 Jahre her ist, doch dazu mal wann anders mehr…
2021 ich bin bereit für Dich! Was meine Ziele für das kommende Jahr sind, erzähle ich Dir in einem neuen Blogpost, denn dieser wurde doch viel länger, als erwartet. Lass mich gerne wissen, was Deine größten Learnings aus diesem Jahr sind. Folge mir auch gerne auf Instagram und schreibe mir dort auch gerne einfach eine Nachricht mit Deiner Antwort!
Diese Bücher habe ich 2020 gelesen und als empfehlenswert empfunden:
- Dieses Buch von Bodo Schäfer
- Dieses Buch von Anthony Robbins
- Dieser Klassiker
- Denke nach und werde reich
- Deal!
- Safari des Lebens
und noch viele mehr!